Hallo,

vor einigen Tagen ist die Schiersteiner Brücke über den Rhein nach 10 Jahren(!) Bauzeit eröffnet worden. 1.280 m Autobahn mit jeweils drei Spuren in jede Richtung. Ein Ersatzbau an gleicher Stelle, weil die alte Brücke marode und einsturzgefährdet war.

Das gleiche trifft auch auf die Bergshäuser Brücke über die Fulda zu, die die A44 an die A7 im Süden von Kassel anschließt: sie ist marode und soll in spätestens 5 Jahren gesperrt und abgerissen werden. Es soll jedoch kein Ersatzbau an gleicher Stelle, sondern ein kompletter Neubau, verschwenkt nach Süden, 50% länger und 20 m höher gebaut werden. Und bis heute gibt es keine gerichtsfeste Planung für die 1.150 m lange Brücke!

Ende September: Planfeststellung und Einwendungen schreiben gegen die A44-Brücke

Die Planungsunterlagen sollen erst ende September 2023 ausgelegt werden. Dann beginnt die Bürger*innenbeteiligung. Und damit ist klar, dass die neue Brücke niemals vor der Sperrung der alten Brücke ferig sein kann! „Reparatur und Ausbesserung alter Infrastruktur vor Neubau von Autobahnen“ hat uns die Ampelregierung versprochen – und nichts davon gehalten!

Wir lassen nicht zu, dass immer mehr Autobahnen immer mehr Verkehr mit sich bringen. Kassel wird von allen Seiten mit neuen Autobahnen zubetoniert: die A44 von Osten und die A 49 von Süden werden zusätzlichen (Güter)Verkehr bringen. Das bedeutet noch mehr Lärm- und Staubemmissionen in städtischen Wohngebieten und dem Umland, da der Verkehr der A44 noch jahrelang über die innerstädtische A49 (Tangente) umgeleitet werden muß.

Mit dem 20 m höheren BrückenNeubau und dem Ausbau der A44 von vier auf sechs Spuren wird wesentlich mehr Beton verbaut werden als für die alte Brücke benötigt wurde. Für die neuen Anschlüsse an die A7 werden zusätzlich insgesamt 20 ha Wald gerodet und 20 ha Wiesen vesiegelt.

In Zeiten, wo die Klimakrise mit ihren auswirkungen immer mehr in unseren Alltag eingreift, wo die Pariser Klimaziele von 2015 nicht mehr erreicht werden können, der Verkehrsbereich bisher jedes Klimaziel verfehlt hat und das Klimaschutzgesetz von der Ampelregierung immer weiter aufgeweicht wird, muß endlich Schluß sein mit der Politik des „immer weiter so“. Der Verkehr auf den Strassen muß halbiert werden, ein allgemeines Tempolimit eingeführt und die Güter auf die Gleise gesetzt werden!

Sonntag, 27.8., 14 h, Radtour gegen die A44-Brücke durch den Söhrewald

Um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen, gehen wir auf die Strasse und werden Einwendungen gegen den Neubau der A44-Brücke über die Fulda sammeln. Die erste Aktion wird eine Radtour der Bürgerinitiative vor Ort: „Keine Autobahnbrücke durch den Söhrewald“ in Fuldatal sein. Die Radtour findet am So, den 27.8. statt. Start ist um 14 Uhr auf dem Dorfplatz in Dörnhagen. Über Dennhausen geht es an die Fulda zur Sperre Siedlung (Uferstrasse 3), wo gegen 16 Uhr die Abschlußkundgebung stattfindet. Kommt rum und seid laut gegen den Aus- und Neubau von weiteren Autobahnen! #KeinenMeterMehr!

Do, 24.8., 19.30 h, Tagungshaus, Vortrag der „Letzten Generation“ in Niederkaufungen

Wir sind die letzte Generation, die noch etwas gegen die Erreichung der Kippunkte machen kann. Die letzte Generation ist im Moment der einzige Player, der in der Diskussion um die Erreichung der Pariser Klimaziele sehr aktiv und oft in den Medien ist (mit oft sehr unterschiedlichem Feedback). Was will die Bewegung und wie können wir das Thema mit der letzten Generation weiter in die Öffentlichkeit bringen und die Regierung dazu zu bringen bestehende Klimaschutzgesetze umzusetzen und/oder auszubauen?

Kommt vorbei, diskutiert mit uns und bringt euch ein!

Euch allen noch einen schönen Sommer,

Gruß, Jona