Bündnis-Demonstration am 4. Oktober, 17 Uhr, Rathaus Kassel
Schon von Beginn gab es Protest aus der Bevölkerung und auch weiterhin lehnt die Mehrheit der
Kasseler den Flughafen Kassel-Calden ab. Seit seiner Eröffnung schreibt der Flughafen nur rote
Zahlen. Am Leben gehalten wird er nur durch die Steuergelder, die das Land Hessen, Landkreis und
Stadt Kassel sowie die Gemeinde Calden zur Vermeidung der Insolvenz zahlen. Letztes Jahr
wurden absurde 5 Millionen Euro Schulden aus den laufenden Betriebskosten auf uns Steuerzahler
abgeschoben. Zusammen mit den indirekten Kosten zahlen die öffentlichen Anteilseigner rund 20
Millionen Euro jährlich.
Wohl nicht nur diesen Winter fliegen bloß sechs Linienflüge und gar keine regelmäßigen Fluglinien
mehr von Kassel Airport aus. Schon die ganzen letzten Jahre waren 90% der Flüge dort Privatflüge
mit über einem Dutzend Starts und Landungen pro Tag. Inmitten der Klimakrise subventionieren
wir also Privatjets der Reichen mit unseren Steuergeldern. Jeder Start eines Privatflugs vom Airport
Kassel verbrennt 2.000 € an Steuergeldern – und jede Landung noch einmal. Das ist ein Irrsinn, den
wir besser heute als übermorgen beenden sollten.
Privatflüge verursachen durchschnittlich zwei Tonnen des klimaschädlichen CO2 pro Stunde – ein Viertel des durchschnittlichen Jahres-Ausstoßes einer Person in Deutschland. Auch durch diese Privatflüge verursacht das reichste Prozent der deutschen Bevölkerung fünfzehnmal so viele Klimagase wie der Durchschnitt der ärmeren Hälfte.
Wir können uns diesen Lebensstil der Reichen nicht mehr leisten – und erst recht nicht von unserem
Steuergeld!
Die Gemeinde Calden musste für den Schuldendienst an den Flughafen die Kita-Gebühren erhöhen.
Sie hat sich daher zu großen Teilen aus dem Flughafen zurückgezogen. Auch Kassel braucht
dringend Geld für Kitas & Klimaschutz statt für die Subvention von Privatfliegern.
Wir fordern daher Oberbürgermeister Sven Schoeller auf, öffentlich und bei der nächsten
Aufsichtsratssitzung des Flughafens den Stopp jeglicher Schuldenübernahmen und Subventionen
durch die Stadt zu verkünden.
In den letzten Wochen wurde der Protest gegen den „sinnlosesten Flughafen Deutschlands“ immer
größer. Die Mehrheit der Kasseler lehnt den Flughafen schon länger ab. Immer mehr Menschen
sehen seit Kurzem angesichts der wirtschaftlichen Misere, dass der Flughafen keine Zukunft hat.
Andere kritisieren die Flächenversiegelung oder die militärische Nutzung des Flughafens, die auch
zu den Klimaschäden beitragen. Vereint wollen wir zeigen: es ist Zeit anzuerkennen, dass der
Flughafen nicht mehr tragfähig ist.
Sei dabei, wenn wir am 4. Oktober bei einer großen Bündnisdemo auf die Straße gehen.
Stoppt die fossilen Subventionen:
Steuergelder gehören in Kitas und Klimaschutz und nicht in Privatflüge!