Raddemo gegen die A44 am Sonntag, den 7.7.2024: Sternfahrt (Start um 13 Uhr) von Kassel (Friedricianum) und Dörnhagen (Dorfplatz) zur Bergshäuser Brücke (Sperre Siedlung)
Die Route von Kassel geht über den Weinberg, die Frankfurter und Dennhäuser Straße zum Gut Freienhagen. Die Route von Dörnhagen geht über Dennhausen und Dittershausen zum Gut Freienhagen.
Zwischenkundgebung um 14.00 Uhr am Erdbeerfeld des Gutes Freienhagen, Abschlußkundgebung um 14.30 Uhr am Fuldaradweg in Bergshausen an der Sperre Siedlung
Es werden sprechen:
Sabine Leidig, Franktionsvorsitzende „Die Linke“, Kassel, zur nötigen Mobilitätswende, eine VertreterIn der BI „Keine Autobahnbrücke durch den Söhrewald“ zu den aktuellen Ausbauplänen und eine VetreterIn der BI „Keine A 44“ zu den erfolgreichen Einwendungen gegen die A44 in Kaufungen
Die marode A44-Brücke über die Fulda (Bergshäuser Brücke), südlich von Kassel, soll neugebaut werden. Die alte 4-spurige Brücke soll (spätestens) ab 2028 gesperrt und ein komplett neues Brückenbauwerk soll ca. 700 m südlich verschwenkt errichtet werden. Dafür fallen die alten Zufahrten zur A7 weg (Autobahndreieck Kassel Süd) und müssen völlig neu in den Söhrewald gebaut werden. Zu diesem Zweck müssen dort ca. 30 ha Wald gerodet und weitere ca. 10 ha Wiesen und Ackerflächen versieglt werden.
Außerdem ist geplant, die A44 zwischen dem AD Kassel Süd und dem AK Kassel West auf 5 km von vier auf sechs Fahrstreifen zu erweitern. Noch dazu wird die Brücke aufgrund der Gegebenheiten im Gelände um 20 m erhöht, von jetzt 55 m auf dann über 70 m. Durch die Verschwenkung wird die Brücke erheblich verlängert: von jetzt 700 m auf dann über 1.100 m.
Der Ausbau der A44 wird zu vermehrtem Verkehrsaufkommen, aber keinesfalls zu einer Verringerung des Straßenverkehrs führen. Wir benötigen aber dringend eine Reduzierung des Verkehrs auf den Straßen und wir brauchen Investitionen der Gelder in alternative Verkehrsmittel und -konzepte, damit das Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden kann: einer Beschränkung des globalen Temperaturanstieges auf deutlich unter 2 Grad.
Die aktuellen Autobahnbaupläne tragen jedoch immer mehr zur Erhöhung des CO2-Ausstoßes bei: durch Versieglung von Fläche, durch Abholzung von Wald, der als CO2-Senke und Wasserspeicher dient. Der Wald ist wichtig, um dem immensen Artensterben entgegenzuwirken. Er hat eine hohe Bedeutung als Naherholungsort. Das alles gilt es für unsere Kinder zu erhalten!
Dazu soll der LKW-Verkehr in Deutschland bis 2051 um rund 50% zunehmen. Demgegenüber kündigte die Güterverkehrs-Sparte der Deutschen Bahn letzte Woche den Abbau von 2000 Stellen an.
Nach Schätzungen des Bundesamtes für Logistik und Mobilität werden im Jahr 2051 vom Straßengüterverkehr in Deutschland 767 Mrd. Tonnenkilometer Transportleistung erbracht (2022 503 Mird.).
Die Transportleistung der Bahn soll bis 2051 von 144 Mrd. Tonnenkilometern 2022 auf 172 Mrd. steigen. Der Anteil des LKW-Verkehrs am sog. Modal Split wird sich also nochmals von 73% auf 77% erhöhen. Die Transportanteile von Bahn und Binnenschiff werden zurückgehen. Das darf nicht passieren!
Ob gegen neue Autobahnen und Straßen, lebenswerte Orte für Menschen statt für Autos, bessere Radwege oder barrierefreien ÖPNV: Überall im Land engagieren sich Menschen für die unterschiedlichsten Aspekte der Mobilitätwende. Denn es ist überfällig, endlich zu handeln! Der Angriffskrieg gegen die Ukraine führt uns schmerzlich vor Augen, was längst klar sein sollte: Wir müssen uns nicht nur endlich von den fossilen Energien verabschieden, sondern unseren Gesamt-Energieverbrauch senken – auch und gerade im Verkehrssektor, in dem die Emissionen seit nunmehr 30 Jahren nicht sinken.
Deshalb fordern wir:
• Kein weiterer Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen: Der Bundesverkehrswegeplan darf nicht umgesetzt werden – er muss auf den klimatischen Prüfstand! Bau- und Planungsstopp auf der gesamten A44!
• Ausreichend Geld vom Bund für besseren ÖPNV: Bus und Bahn müssen sofort zukunftsfähig ausgebaut und für alle bezahlbar werden!
• Mobil ohne Auto: Wir brauchen Städte und Dörfer mit kurzen Wegen, besten Bedingungen für klimafreundliche Fortbewegung; voller Lebensqualität und bewegtem Leben.
• Ein reiner Antriebswechsel greift zu kurz: Der Autoverkehr, die Zahl der Autos und deren Produktion müssen deutlich reduziert werden.
Gemeinsam bringen wir die Mobilitätswende auf den Weg.
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass zukünftige Generationen nicht übermäßig mit notwendigen Klimaschutzmassnahmen belastet werden dürfen, weil in dieser Generation zu wenige Massnahmen ergriffen werden. Und genau das passiert gerade: Weil im Verkehrssektor der CO2-Ausstoß seit 1992 um 0% reduziert wurde, werden zukünftige Generationen unverhältnismäßig viel mit den Auswirkungen der Klimakatastrophe konfrontiert.
Die notwendigen Klimaschutzziele, um den Grenzwert von 1,5 Grad Erderwärmung nicht zu überschreiten, wurden im Pariser Klimaschutz Abkommen 2016 definiert und im Bundestag ratifiziert. Bis heute ist klar, dass die vorgestellten Massnahmen der Bundesregierung dieses Ziel nicht erreichen können. Die Bundesregierung handelt damit rechtswidrig .
Grundlage für den Verkehrsbereich ist der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) der, 2016 erstellt, seit 2021 in seiner Bedarfsplanung überarbeitet werden soll. Dies ist bis jetzt nicht geschehen. Der BVWP sieht u.a. 850 km Neubau von Autobahnen in Deutschland vor. Das widerspricht den Klimazielen des Pariser Abkommens und ist damit verfassungswidrig. Daher muss es ein sofortiges Moratorium (einen Baustopp) für alle (!) geplanten Fernstrassen geben.
Deshalb: kommt rum und seid dabei: Gegen die A44 und für die MobilitätswendeJETZT!