Zeitungsbericht über den erstenA44-Trassenspaziergang vom 26.5.2024
Es ist Halbzeit und es bleiben noch gut vier Wochen um weitere Einwendungen gegen den verschwenkten Neubau der Bergshäuser Brücke zu schreiben. Wir machen weiter noch einige schöne Aktionen um auf die Naturzerstörung hinzuweisen. Hier schreibt der Extratip aus Kassel über den ersten Trassenspaziergang:
https://ep.etmedien.de/webreader-v3/index.html#/963567/10
„Demonstration der Bäume“ am 23.6.2024
Die nächste Aktion gegen den verschwenkten Neubau der Bergshäuser Brücke findet am Sonntag, den 23.6. am FuldaRadweg R1 statt. Aktive der BI „Keine-A44“ und der BI „Keine Autobahnbrücke durch den Söhrewald“ und von „Parents for Future Kassel“ hängen rund 50 Protestschilder an die Bäume, die für den Brückenneubaus der A44 bei Bergshausen im Söhrewald gerodet werden sollen.
Dadurch wird den Bäumen eine Stimme gegeben und auf die Folgen für Region durch den Neubau der A44-Brücke bei Bergshausen hingewiesen. Die Schilder sind aus Pappe und werden mit Schnüren aus Naturmaterial an den Bäumen befestigt. Sie zeigen Botschaften wie „Ich bin deine Klimaanlage“, „Ohne mich habt Ihr keine Luft zum Atmen“ oder „Walderhalt statt Autobahnbau“. So demonstrieren die Bäume des Söhrewaldes die nächsten Wochen für eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen.
Standort: Uferstrasse in Bergshausen, am Radweg R1, zwischen DLRG und Sperre-Siedlung
Beginn: Sonntag, den 23.6. um 13 Uhr. Treffpunkt: Sperresiedlung
Alle Infos zur Aktion hier: https://www.keinea44.de/2024/06/17/demonstration-der-baeume/
Infoabend am 25.6.2024 in der „Kupferkanne“ in Fuldabrück
Immer Sonntags um 15 Uhr im „Käpt’n Tom“ und Dienstags am 18 Uhr in der Kupferkanne gibt es Infos zum Einwendungen schreiben. Am Erdbeerfeld des Gut Freienhagen hängen ebenfalls Infos zum Schreiben von Einwendungen zum Brückenneubau. Der nächste Infoabend in der „Kupferkanne“ ist der 25.6.2024
Greenpeace Studie zur Kosten-Nutzen-Analyse im Strassenbau
Das Verkehrsministerium (BMDV) hat vor 10 Jahren für jedes Strassenbauprojekt ein Nutzen-Kosten-Verhältnis berechnet. Das Unternehmen „Transport&Environment“ hat im auftrag von Greenpeace die gleiche Methodik verwendet (auch wenn die eigentlich zu kritisieren ist) und einfach mal die Zahlen etwas aktualisiert. Dabei kamen folgende Ergebnisse zu Tage:
1) Die Baukosten sind in den letzten Jahren explodiert, das BMDV musste seine Kostenschätzungen für seine Bauprojekte anpassen das haben wir eingepreist.
2) Der CO2-Preis ist laut Umweltbundesamt mittlerweile fünfmal so hoch wie noch vor 10 Jahren – wir rechnen also mit 791 Euro statt mit 145 Euro pro Tonne CO2.
3) Die Wissenschaft weiß es schon längst: zusätzliche Straßen erschaffen zusätzlichen Verkehr. Transport&Environment hat erst kürzlich gezeigt, dass das BMDV diesen induzierten Verkehr um Faktor 9 unterschätzt – und damit auch die daraus resultierenden CO2-Emissionen.
Zusammenfassend kann man also sagen: von 1045 Projekten sind 665 Projekte unwirtschaftlich – mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Milliarden Euro. Darunter sind auch umstrittene Autobahn-Großprojekte wie die A20 an der Nordsee-Küste, die A39 in Niedersachsen und die A8 bei München. Deutschlands Autobahnnetz ist fertig. Jeder zusätzliche Kilometer bedeutet noch mehr Verkehr, noch mehr Stau, noch mehr Klima- und Naturzerstörung. Deshalb ist auch der Ausbau der A44 und der Neubau der verschwenkten Bergshäuser Brücke komplett unnötig und unwirtschaftlich.
https://www.greenpeace.de/publikationen/Nutzen-Kosten-Analyse%20Autobahnen.pdf
BUND: Mehr marode Brücken als gedacht!
Laut einer Untersuchung des BUND ist die Zahl der zu sanierenden oder komplett zu ersetzenden Fernstraßenbrücken fast drei Mal so hoch wie vom Bundesverkehrsministerium angegeben. Diese Untersuchung beruht auf Zahlen des Bundesverkehrsministeriums und rechnet vor, dass sich aktuell die Sanierungs- und Finanzierungspläne lediglich auf knapp 7000 Kilometer des 13.155 Kilometer langen deutschen Autobahnnetzes beziehen würden. Diese 7000 Kilometer würden als „Brückenmodernisierungsnetz“ definiert. Eine vom BMDV selbst vorgelegte Brückenbilanz zeige aber, dass im „gesamten Autobahnnetz 8083 Brücken nicht mehr ausreichend tragfähig sind“. Über 3000 sanierungsbedürftige Brücken an Bundesstraßen müssten ebenfalls noch hinzugezählt werden.
Der Bundesverkehrsminister rechnet die Zahl der zu modernisierenden Brücken klein, auch um Geld für den Bau zusätzlicher Autobahnen und Bundesstraßen verwenden zu können. “Es müsse nun gerade mit Blick auf den nächsten Bundeshaushalt gelten: „Erhalt statt Neubau“, fordert der Vorsitzende des BUND Bandt.
Aktionskalender Söhrewald
Wir haben noch weitere schöne Aktionen vorbereitet. Informiert euch auf den gängigen Sozialen Medien und kommt zur „Demonstration der Bäume“, zur „Raddemo gegen Brückenbau“ und zur (noch in Planung) „Paddeldemo auf der Fulda“ gegen den Ausbau der A44! Und am Ende feiern wir gemeinsam die Vielzahl der erhobenen Einwendungen!