„Mit diesem Weg ist hier bald Schluss, weil er den Autos weichen muss!“

Auswirkungen der geplanten A44 auf die Gemeinde Niestetal

Radfahrer*innen müssen einer Autobahn weichen. So wird es auf dem Plakat dargestellt, das am Ende der Karl-Marx-Strasse in Niestetal-Heiligenrode hängt und auf das Ende der Radwegverbindung zwischen Heiligenrode und Kaufungen Papierfabrik hinweist, falls hier (jemals) die A44 gebaut werden sollte.

Auch in der HNA (10.6.21) wurde nun thematisiert, welche Veränderungen auf die Niestataler zukommen, wenn die Planung des Neubaus der A44 tatsächlich umgesetzt wird. Boris Naumann interviewte dafür Niestetals Bürgermeister Marcel Brückmann, der auf die kritischen Punkte der Planung für Niestetal hinweist.

Zurzeit ist der Radweg apshaltiert und somit gut ausgebaut. In der bisherigen Planung für die A44 gibt es jedoch keine Verbindung mehr nach Kaufungen. Eine Brücke oder ähnliches ist nicht vorgesehen. Das ist ein großer Nachteil für den Radverkehr und schneidet den Zugang von Niestetal zum ÖPNV in Papierfabrik völlig ab.

Nicht berücksichtigt werde ebenfalls, dass nach dem Wegfall der Abfahrt Kassel-Ost auf der Dresdener Strasse in Kassel sowie in Heiligenrode an der Abfahrt Kassel Nord der Verkehr erheblich zunehmen werde. Schon jetzt staut sich der Verkehr häufig einerseits auf der Autobahnabfahrt und andererseits bis in die Ortslage von Heiligenrode hinein. Die Strassen dort sind nicht für den zusätzlichen Verkehr ausgerichtet.

Die dadurch erhöhte Feinstaubbelastung in Niestetal ist in der Planung überhaupt nicht untersucht worden und Lärmschutzmassnahmen aufgrund des dann erhöhten Verkehrsaufkommens an der A44 und der A7 sind auch nicht vorgesehen. Aus diesem Grund denkt Niestetal nun auch über eine Einhausung der A7 bzw der A44 nach. Eine Forderung, die es in Kaufungen schon lange gibt: mit einem Ausbau und einer Einhausung der bestehenden B7 könnten sehr viele negative Auswirkungen auf die Menschen – Lärmbelästigung – und die Umwelt – zusätzliche Waldrodungen und Flächenversiegelungen – vermieden werden.

Bürgermeister Brückmann versteht auch nicht, wieso die A44 auf Niestetaler Gebiet verschoben werde und weist darauf hin, dass dortige Anwohner in der Siedlung „Im kleinen Bruche“ nun mit noch mehr Lärm und Abgasen konfrontiert werden sollen. Die bestehende Idee eines gemeinsamen Gewerbegebietes mit Kaufungen in Heiligenrode Süd werde dadurch ebenfalls unmöglich gemacht.

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